Die erste grosse Velowoche hat sich behauptet: Trotz unsicherer Covid-Situation, trotz Lieferengpässen in der Velobranche und trotz dem Kompromiss die Veranstaltung während der Sommerferien durchzuführen – die Cycle Week in Zürich ist gelungen! Wenn auch die vielen Regenschauer die Besucher*innen wiederholt vertrieben – kaum war mal Stimmung auf Platz – so hatte es dennoch schnell wieder neue Laufkundschaft, dank der zentralen Lage am Hauptbahnhof. In der Europaallee profitierte das Velofestival von einer Frequenz von rund 50'000 Passant*innen, wodurch es die Velokultur einem breiten Publikum vorstellen konnte. «Aufgrund von Covid-19 haben wir ein komplett neues Expo-Konzept entwickelt. Der gesäte Samen hat gekeimt, der Auftakt in eine neue Ära ist vollbracht. Wir freuen uns künftig, die
Cycle Week hoffentlich unter normalisierten Umständen mit vielen Aktivierungen weiterzuentwickeln», stellt OK-Präsident Erwin Flury in Aussicht. Zusammen mit seinen Partnern Thomas Eberle und Donald Nader hat er sich der Herkulesaufgabe gestellt, unter verzwickten Umständen eine Veranstaltung mit bestmöglicher Planungssicherheit zu kreieren. So entschied man sich für eine Lösung, bei der die Besucher*innen örtlich und zeitlich im Freien verteilt werden – einerseits durch das Bespielen mehrerer Schauplätze und anderseits durch ein attraktives Angebot an Aktivitäten im kleinen Rahmen. Der Effort, aus der Situation das Beste zu machen, wurde seitens Aussteller*innen, Partner*innen und Mitwirkenden hoch geschätzt und mitgetragen.
Europaallee und Brunau ergänzen sich perfekt
Während in der Europaallee mit städtischer Kulisse der Fokus auf Sicherheit und Präsentation von Neuheiten lag, galt das Bike Village in der Brunau als Einladung, das Velofahren in sportlicher Atmosphäre in der Natur direkt zu erleben. Der Plan geht auf: Rund 1000 Besucher*innen nahmen in den 100 kostenlosen und ausgebuchten Workshops und Rides teil. Am schnellsten vergeben waren die Plätze der Service Workshops am Stand von Zurich Versicherung. Ebenfalls für einen Ansturm sorgten die Promi-Erlebnisse: Der FocusWater Flow Ride mit Skistar Ramon Zenhäusern und die Gravelbike-Tour mit Marcel Kittel, dem ehemaligen Rennrad-Profi und 14-fachen Tour de France Etappensieger. Wer kein eigenes Velo hatte, konnte sich ein Testrad im Bike Village ausleihen – was gemäss Aussteller*innen auch rege genutzt wurde. «In der Europaallee waren die Aussteller*innen von der hochwertigen Präsentation der Expo positiv überrascht, die sich dank den gläsernen Cubes der modernen Architektur der Europaallee anglich. Exklusive Räder erhalten so einen ihrem hohen Wert entsprechenden Auftritt. Hier lobten sie, dass sie sich einem breiten Publikum präsentieren konnten und im Test Village Brunau erreichten sie eine aktive und zielgerichtete Kundschaft», freut sich Expo-Leiterin Nathalie Schneitter über die ersten positiven Rückmeldungen seitens Aussteller*innen. Action im ZüriDirt Contest und Urban Cyclocros «Hoffentlich gewinne ich dieses Jahr. Doch ehrlich gesagt, liegen mir grössere Sprünge besser», erzählt der Profi-Biker Lucas Huppert aus Zürich noch vor dem ZüriDirt Contest, der Teil der FMB World Tour mit Silberstatus ist. Doch leider hat es wieder nicht sein sollen. Zum dritten Mal wird er in seinem Heim-Contest auf Platz zwei versetzt – heuer ganz knapp um nur einen Punkt. Den Sieg erflog sich der Österreicher Bernd Winkler. An Hupperts Platzierung im FMB Ranking ändert dies jedoch nichts, da er als Nummer 8 sowieso der beste Athlet im Starterfeld war.
Während das Wasser vom Himmel schüttete, rasten die Athlet*innen im Urban Cyclocross unbeirrt durch den Wassergraben der Josefwiese. Am besten gelang dies am Samstag dem Radquerschweizermeister Kevin Kuhn und Nicole Göldi, welche bei für sich den Sieg
einfuhren.
Cycle Week Channel
Als verbindendes Glied der dezentralen Cycle Week Angebote überraschte der Cycle Week Channel das Online-Publikum täglich mit informativen und unterhaltsamen Sendungen rund ums Velo. So lernten die Zuschauer*innen Persönlichkeiten wie Stadtrat Richard Wolff, Marcel Kittel, Ramon Zenhäusern und viele weitere kennen. Ausserdem konnten die Wettkämpfe Urban Cyclocross und ZüriDirt Contest am Bildschirm erlebt und neue Veloprodukte kennen gelernt werden. In der Zurich Bike Challenge hat Nino Niederreiter dank dem Zuschauervoting das Duell gegen Ariella Käslin gewonnen. Erstmals dürfen sich Emma Pooley und Nicola Edelma Cycle Hero nennen. Die hochwertigen Sendungen können weiterhin auf
www.cycleweek.ch geschaut werden.
Man stelle sich vor
Unter schwierigen Bedingungen ist die neue Veranstaltung Cycle Week gut gestartet – die Grundlage ist erstellt. Zukünftig soll das Velofestival zum Saisonauftakt der Velobranche im Frühjahr stattfinden. Man stelle sich also dieses Velofestival bei schönem Frühlingswetter, ausserhalb der Ferienzeit und bei normalisierten Umständen vor – eine fantastische Cycle Week 2022 steht in Aussicht.